Umweltprofil von Aurubis-Kupfer
Schon jetzt klein und weiter schrumpfend: Der ökologische Fußabdruck von Aurubis-Kathodenkupfer
Metalle, und dabei insbesondere Kupfer, sind der Schlüssel zu einer sauberen Energiewende, um das EU-Ziel eines CO2-neutralen Kontinents bis 2050 zu erreichen. Sie spielen eine wichtige Rolle beim Ausbau erneuerbarer Energien, bei der Elektrifizierung sowie dem Bau von Elektrofahrzeugen. Dabei wird saubere Energie nur dann wirklich sauber sein, wenn auch die Metallproduktion über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg nachhaltig ist.
Als Multimetallunternehmen übernimmt Aurubis Verantwortung für die globalen Herausforderungen des Klimawandels, für Umwelt- und Ressourcenschutz. Wir haben uns daher das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu produzieren. Und wir sind auf einem guten Weg: Innerhalb von nur sechs Jahren ist der CO2-Fußabdruck von Kathodenkupfer von Aurubis um ganze 25 % gesunken. Und schon vorher lag der Fußabdruck unseres Kathodenkupfers um ganze 40 % unter dem weltweiten Durchschnitt aller Kupferhütten und -raffinerien.1
Ökobilanz für Aurubis-Kathodenkupfer
Die Betrachtung der Kohlenstoffdioxid-Emissionen allein gibt jedoch kein umfassendes Bild der Umweltauswirkungen eines Produkts. Deshalb haben wir bei Aurubis das Umweltprofil unseres Kernprodukts, des Kathodenkupfers, durch eine Ökobilanz (Life Cycle Assessment – LCA) ermittelt. Dies ist die anerkannte Methode zur Bewertung der Umweltauswirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg. Bei diesem ganzheitlichen Ansatz haben wir alle Aktivitäten berücksichtigt, die bei der Produktion von Kathodenkupfer bis zum Fabriktor („cradle to gate“) anfallen. Der Ansatz umfasst die Kupfererzgewinnung, Verhüttung und Raffination, Transport, Energieverbrauch sowie die Nutzung von Hilfsstoffen. Die Studie wurde in Einklang mit den ISO-Normen 14040 und 14044 für Ökobilanzen durchgeführt². In die Berechnung ist sowohl die Produktion aus primären als auch aus sekundären Rohstoffen eingeflossen. Sie umfasst also den gewichteten Durchschnitt des Kathodenkupfers aus dem gesamten Aurubis-Konzern.
1 Quellen: International Copper Association, Copper Environmental Profile, Sept. 2017 / Aurubis, unterstützt von Quantis. Referenzjahr 2013 bzw. 2019.
2 ISO 14040:2006 Umweltmanagement - Ökobilanz - Grundsätze und Rahmenbedingungen / ISO 14044:2006 Umweltmanagement – Ökobilanz – Anforderungen und Anleitungen.
Die Ergebnisse: Unser Fußabdruck wird (noch) kleiner
Die Ergebnisse der Aktualisierung unserer früheren Ökobilanz zeigen, dass sich der ökologische Fußabdruck von Aurubis-Kathodenkupfer in allen untersuchten Wirkungskategorien weiter deutlich verringert hat. Aurubis leistet damit einen echten Beitrag zur globalen Herausforderung des Umwelt- und Klimaschutzes. Die wesentlichen Umweltaspekte wurden anhand sogenannter Wirkungskategorien bewertet. Diese Wirkungskategorien wurden ausgewählt, weil sie ein breites Spektrum an Umweltauswirkungen repräsentieren und jeweils durch einen gut etablierten wissenschaftlichen Ansatz bestimmt werden können.
* Kohlenstoffdioxid-Äquivalente pro Tonne Kathodenkupfer in kg
Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck
Bewertung der potenziellen Auswirkungen auf den Klimawandel / auf die globale Erwärmung
Primärenergiebedarf aus nicht-erneuerbaren Quellen
Bewertung des Abbaus fossiler Brennstoffe
Versauerung
Bewertung der Auswirkungen von sauren Emissionen, die z.B. sauren Regen verursachen
Sommersmog (Photochemische Ozonbildung)
Bewertung der Auswirkungen von Emissionen, die Sommersmog verursachen.
Überdüngung (Eutrophierung)
Bewertung der Auswirkungen, die eine ökologische Verschlechterung in Gewässern verursachen können, z. B. Algenblüte und Sauerstoffverarmung.
Bemerkung:
Das Umweltprofil des weltweiten Kathodenkupfers wird derzeit von der International Copper Association (ICA) aktualisiert.1 Aurubis beteiligt sich abermals an dieser Studie, und das Profil von Aurubis-Kathodenkupfer wird entsprechend aktualisiert. Daher sollte ein direkter Vergleich des Aurubis-Profils für 2019 mit dem ICA-Profil
von 2013 zum jetzigen Zeitpunkt vermieden werden.
* Die Diagramme zeigen die globalen Durchschnittsergebnisse der Branche auf der Grundlage von Daten für das Referenzjahr 2013 (ICA, linker Balken) und die Durchschnittsergebnisse für Aurubis-Kathodenkupfer für die Referenzjahre 2013 (mittlerer Balken) und 2019 (rechter Balken).
1 Die International Copper Association mit ihren 35 Mitgliedern ist eine Organisation, die die weltweite Kupferindustrie vertritt.
Wie wir das erreicht haben: Verbesserungen durch kontinuierliche Umsetzung von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen
Die erzielten Verbesserungen waren nur durch umfangreiche Investitionen in Umweltmaßnahmen möglich, die ehrgeizige Umweltstandards erreichen. Aurubis entwickelt auch im Umweltschutz innovative und energieeffiziente Technologien, die häufig weltweit neue Maßstäbe setzen.
Um die Emissionen in die Luft zu reduzieren, haben wir beispielsweise in unserer Primärhütte in Pirdop (Bulgarien) eine innovative Gasreinigungsanlage installiert. Diese Anlage nutzt ein modernes Verfahren namens Sulfacid, das sowohl in Bulgarien als auch in der gesamten Kupferverhüttungsindustrie einzigartig ist.
Außerdem haben wir an allen Standorten des Aurubis-Konzerns in energieeffiziente und kohlenstoffarme Technologien investiert, Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt, den Umstieg auf erneuerbare Energien unterstützt und somit Dekarbonisierung ermöglicht. Zum Beispiel haben wir Projekte wie das Industriewärmeprojekt im Werk Hamburg umgesetzt, das die Abwärme aus unseren Produktionsprozessen für Fernwärme nutzt. Mit diesem Projekt ist die HafenCity Ost der erste Stadtteil in der Umgebung unseres Hamburger Werks, der nahezu vollständig mit CO2-freier Industriewärme versorgt wird.
Auch der Ausbau der Recyclingkapazitäten von Aurubis und die Akquisition des Recycling-Spezialisten Metallo trugen zur Verbesserung unseres ökologischen Fußabdrucks bei. Mit den Recyclinganlagen in Beerse (Belgien) und Berango (Spanien) hat Aurubis die Wiederverwertung von Sekundärrohstoffen deutlich erweitert, was mit einem noch geringeren Fußabdruck in den LCA-Ergebnissen einhergeht.
Die Bemühungen von Aurubis, die Rohstoffe möglichst vollständig in marktfähige Produkte umzuwandeln, tragen ebenfalls dazu bei, unseren Gesamt-Fußabdruck zu verringern. Aurubis will diese Stärke weiter ausbauen und das effizienteste und nachhaltigste integrierte Hüttennetzwerk weltweit werden. Dieses Netzwerk umfasst auch eine metallurgische Infrastruktur, die eine verbesserte Multimetallgewinnung ermöglicht.
Mit allen durchgeführten Maßnahmen haben wir die direkten Emissionen von Schadstoffen wie Schwefeldioxid und Staub sowie von Treibhausgasen reduziert. Gleichzeitig haben wir unsere Recyclingaktivitäten ausgebaut und die Effizienz der Metallrückgewinnung gesteigert. Das schlägt sich nun in den verbesserten Ergebnissen unserer Ökobilanz nieder.