Pressemitteilung
9-Monatsbericht 2018/19: Aurubis erzielt operatives Ergebnis von 125 Mio. EUR und investiert in Standorte
Hamburg | Freitag, 9. August 2019
- Wartungsstillstände und zusätzliche Aufwendungen nach Stopp des Projekts Future Complex Metallurgy belasten Q3-Ergebnis
- Erwerb der Metallo-Gruppe wichtiger Baustein für Aurubis‘ konsequente Weiterentwicklung des integrierten Hüttennetzwerks
- Aurubis investiert weiter in Anlagenverfügbarkeit und Umweltschutz an allen Standorten
Aurubis setzt seine Multi-Metall-Strategie fort. Der Erwerb der belgisch-spanischen Metallo-Gruppe zu einem Kaufpreis von 380 Mio. €, der ohne Kapitalerhöhung finanziert wird, ist ein wichtiger Baustein in der Umsetzung dieser Strategie. Das Recycling- und Raffinationsunternehmen mit seinem attraktiven Wachstumspotenzial ergänzt das Metall-Portfolio von Aurubis, insbesondere um die Metalle Nickel, Zinn, Zink und Blei. Die Genehmigung der Transaktion durch die zuständige Kartellbehörde wird spätestens zum Jahresende erwartet.
In den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2018/19 hat der Aurubis-Konzern Umsatzerlöse auf Vorjahresniveau in Höhe von 8.681 Mio. € erzielt. Das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug 125 Mio. € (Vj. 264 Mio. €). Hier wirkten insbesondere ein deutlich niedrigerer Konzentratdurchsatz bei gleichzeitig geringeren Schmelz- und Raffinierlöhnen auf das Ergebnis.
Ungeplante Stillstände machten bereits im 1. Quartal des aktuellen Geschäftsjahres einen negativen Ergebniseffekt von rund 25 Mio. € aus; ein geplanter Wartungsstillstand am bulgarischen Standort Pirdop hatte einen zusätzlichen negativen Ergebniseffekt von rund 15 Mio. €. Zudem beliefen sich Aufwendungen durch den Stopp des internen Investitionsprojekts Future Complex Metallurgy (FCM) auf rund 30 Mio. €.
Ebenso trugen im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigere Raffinierlöhne für Altkupfer bei gutem Angebot, gestiegene Energiekosten und eine schwächere Nachfrage nach Strangguss- und Flachwalzprodukten zum gesunkenen Ergebnis bei.
Roland Harings, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG, kommentiert: „Unser Ergebnis im 3. Quartal wurde durch mehrere, außerordentliche Faktoren belastet. Neben den einmaligen Sonderbelastungen aus der Einstellung des FCM-Projektes blieb die operative Performance unserer großen Produktionseinheiten hinter den Erwartungen zurück. Auch der Nachfragerückgang auf den Produktmärkten wirkte sich im Mai und Juni negativ auf unser Ergebnis aus.“
Gestützt wurde das operative EBT in den ersten 9 Monaten vor allem durch höhere Schwefelsäureerlöse. Die aufgrund der Stillstände geringeren Produktionsmengen konnten durch das gute Preisniveau sogar überkompensiert werden. Der Absatz von Kupfergießwalzdraht war auch in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2018/19 robust.
Auf Basis IFRS erzielte Aurubis ein EBT aus fortgeführten Aktivitäten von 135 Mio. € (Vj. 313 Mio. €).* Der operative Return on Capital Employed (ROCE) lag bei 7,1 % (Vj. 14,6 %). Die Halbierung des ROCE resultiert aus rückläufigen Quartalsergebnissen bei gleichzeitig deutlich angestiegenen Vorräten, die zur Vorbereitung auf geplante Wartungsstillstände dienen.
Investition in Standorte, Weiterverfolgung der Strategie
Vorstandsvorsitzender Roland Harings bekräftigt: „Unsere Multi-Metall-Strategie bleibt bestehen. Wir werden Teile der im FCM-Projekt erstellten Pläne und Anlagenkonfigurationen nutzen können und diese bei der zukünftigen Umsetzung der Strategie zum Einsatz bringen. Darüber hinaus wird der Erwerb der belgisch-spanischen Metallo-Gruppe mit dazu beitragen, dass Aurubis auch aus niedrig metallhaltigen Materialien werthaltige und marktfähige Produkte verarbeiten und damit einen wichtigen Beitrag zu Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit leisten wird.“
Auf dem weiteren Weg zum integrierten Hüttennetzwerk investiert das Unternehmen im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 sowie zu Beginn des neuen Geschäftsjahrs 2019/20 weiterhin kräftig in seine Standorte: Nachdem in Pirdop bereits im Mai erfolgreich gesetzlich vorgeschriebene Aktivitäten zur Wartung der Produktionsanlagen durchgeführt wurden, stehen nun weitere Maßnahmen in Lünen (25 Tage im September) und Hamburg (36 Tage, Oktober/November) an. Diese werden das operative EBIT mit rund 3 Mio. € bzw. 30 Mio. € belasten, die Standorte jedoch in puncto Anlagenverfügbarkeit optimieren und hinsichtlich Umweltschutz modernisieren. In Hamburg wurde außerdem in ein neues Innovations- und Ausbildungszentrum investiert, das Anfang September offiziell eröffnet werden wird.
Prognose für das laufende Geschäftsjahr, Ausblick auf Märkte
Bereits mit der Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses hatte Aurubis seine Prognose korrigiert und geht für das laufende Geschäftsjahr weiterhin von einem operativen EBT deutlich unter dem Vorjahr aus. Infolgedessen rechnet das Unternehmen auch mit einem im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigeren operativen ROCE.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Aurubis aufgrund der Stillstände und Investitionsmaßnahmen an den Standorten eine unter dem Vorjahr liegende Anlagenverfügbarkeit und damit einhergehend eine deutlich unter dem Vorjahr liegende Verarbeitungsmenge für Kupferkonzentrate. Auch die Kathodenproduktion wird voraussichtlich unter der Vorjahresmenge liegen.
Bei Konzentraten geht Aurubis bis zum Ende des Geschäftsjahrs von zufriedenstellenden Schmelz- und Raffinierlöhnen aus. Da Aurubis für das laufende Geschäftsjahr ausreichend mit Konzentraten aus bestehenden Verträgen versorgt ist, muss auf dem kurzfristigen Spotmarkt nicht zu den aktuell schlechteren Konditionen eingekauft werden. Auch auf dem Altkupfermarkt erwartet das Unternehmen weiterhin ein stabiles Angebot bei einem anhaltend guten Preisniveau. Die Anlagen des Konzerns sind zu guten Konditionen im 4. Quartal versorgt.
Bei Kupfergießwalzdraht geht Aurubis von einer abgeschwächten Nachfrage seitens der Kabelhersteller aus, bei Kupferstranggussformaten wird eine deutlich geringere Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Die Nachfrage nach Flachwalzprodukten ist, insbesondere im europäischen Automobilsektor, seit Herbst 2018 rückläufig. Dies wird sich voraussichtlich über das gesamte Geschäftsjahr fortsetzen. Insgesamt erwartet Aurubis für das Geschäftsjahr 2018/19 eine deutlich unter dem sehr guten Vorjahr liegende Nachfrage- und Absatzsituation.
Der schwer zu prognostizierendem Absatzmarkt für Schwefelsäure verzeichnete einen deutlichen Rückgang der Preise zum Ende des 3. Quartals 2019; nach vorliegenden Erkenntnissen wird auch das 4. Quartal von einem niedrigeren Preisniveau gekennzeichnet sein.
Die Kupferprämie für das Kalenderjahr 2019 hat Aurubis auf 96 US$/t (Vj. 86 US$/t) festgesetzt. Der Konzern erwartet, diese Prämie über seine Produkte größtenteils durchsetzen zu können.
* Da das IFRS-Ergebnis unter anderem Bewertungseffekte aus Metallpreisschwankungen enthält, weist Aurubis abweichend hiervon das operative Ergebnis (EBT) aus. Dessen Darstellung eliminiert die Effekte aus Metallpreisschwankungen weitgehend und ermöglicht so eine realistischere Beurteilung des Geschäftsverlaufs. Das operative EBT ist ausschlaggebend für die Steuerung des Unternehmens.
Das Segment FRP wird weiterhin nach IFRS 5 als nicht fortgeführte Aktivitäten geführt. Die operative Ergebnisberichterstattung hingegen bleibt vom beabsichtigten Verkauf des Segments unberührt.
Den vollständigen Zwischenbericht 9 Monate 2018/19 finden Sie hier.
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Angela Seidler
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